
Am Israelsonntag denken Christ:innen über ihr Verhältnis zu Jüd:innen und zum Judentum nach. Auch in diesem Jahr ist eine Arbeitshilfe zur Feier des Gottesdienstes am Israelsonntag erschienen, der in diesem Jahr am 24. August begangen wird.
Der Predigttext Markus 12,28–34 erzählt von einem jüdischen Lehrgespräch zwischen einem Schriftgelehrten und Jesus über das wichtigste Gebot. Beide sind sich darin einig, dass die Liebe zu Gott und zum Nächsten im Zentrum steht.
Die amerikanisch-jüdische Wissenschaftlerin Amy-Jill Levine wirft einen Blick auf rabbinische Versuche, die 613 Gebote der Tora zusammenzufassen. Dabei geht sie auch der Frage nach, wer als „Nächste:r“ gilt: ein Mit-Israelit, ein „Anderer“ oder ein Samaritaner?
Claudia Janssen interpretiert Markus 12,28–34 vor dem Hintergrund aktueller neutestamentlicher Forschung. Besonderes Augenmerk legt sie auf die Auswirkungen des traumatischen Jüdischen Kriegs und der Tempelzerstörung im Jahr 70 nach Christus.
Oliver Gußmann stellt einen Gottesdienstentwurf mit einer Lesepredigt vor, der die Gemeinsamkeiten zwischen Judentum und Christentum hervorhebt. Wolfgang Hüllstrung hat mit Landesrabbiner Reuven Konnik über die Rangfolge der Gebote und die Bedeutung der Mitzwot (Gebote) im Alltag gesprochen.
Die Texte sind besonders lesenswert für alle, die sich für die Auslegung biblischer Texte interessieren.