Annelies Bruhne, Referentin im Team Arbeit und Wirtschaft der Service Agentur der hannoverschen Landeskirche, ist in diesem Jahr Mitglied der Jury des ZUKUNFT braucht VIELFALT-Awards. Die Auszeichnung wird von der Wirtschaftsförderung der Region Hannover vergeben und am 2. Juli 2025 im Rahmen des Sommerempfangs der Region verliehen.
Der Award würdigt Unternehmen, die Vielfalt aktiv in ihrer Unternehmenskultur verankern – etwa durch inklusive Arbeitsbedingungen, generationenübergreifenden Wissenstransfer, intersektionale Beteiligung oder innovative Ansätze im Transformationsprozess. In den drei Kategorien Vorbild, Intersektional und Transformation werden gute Beispiele ausgezeichnet, die Mut machen und zur Nachahmung anregen sollen.
Annelies Bruhne bringt in die Juryarbeit die Perspektive einer kirchlich-sozialethisch geprägten Arbeitswelt ein. Im Gespräch betont sie:
„Von allen denkbaren Unternehmensauszeichnungen ist dieser Award derjenige, der die individuellen Gaben aller Mitarbeitenden in den jeweiligen Unternehmen als Erfolgsfaktor anerkennt. Dies zur Geltung zu bringen und dadurch ein wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen, ist für mich Ausdruck gelebter Nächstenliebe.“
Wir haben Annelies Bruhne gefragt, was ihr an dem Award besonders wichtig ist, warum kirchliche Perspektiven in solchen Prozessen eine Rolle spielen – und was sie persönlich aus der Juryarbeit mitnimmt:
Was ist für Sie das Besondere am ZUKUNFT braucht VIELFALT-Award?
Das Besondere an dem Award ist für mich, dass Unternehmen aller Größen angesprochen werden. Die Bewerbungen sind dadurch sehr vielfältig – ebenso wie die jeweiligen Ansätze, Vielfalt im Unternehmen zu leben.
Warum ist die Beteiligung kirchlicher Akteure an solchen Prozessen aus Ihrer Sicht wichtig?
Teil der Jury zu sein, gibt uns die Möglichkeit, auch die zugrundeliegenden Geschichten hinter den Erfolgen zu erfahren und von Gestaltungsprozessen zu lernen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Für uns im Team Arbeit und Wirtschaft der Service Agentur ist es außerdem interessant zu erfahren, wer in den Unternehmen den Anstoß gegeben hat. Gab es einen konkreten Bedarf, einen Anlass? Wurde der Blick auf Vielfalt dann noch erweitert, vielleicht um weitere Kriterien ergänzt? Welche Rolle spielte die Führungsebene, und wie wurde mit auftretenden Konflikten umgegangen?
Was nehmen Sie persönlich aus der Juryarbeit mit?
Drei Punkte sind mir bei der diesjährigen Runde besonders aufgefallen: Vielfalt ist in den Firmen, die sich beworben haben, ein Stabilitäts- und Erfolgsfaktor. Viele der Strukturen, die dort etabliert wurden, sind einfache und kostengünstige Schritte – die Perspektive zählt! Und besonders schön für mich als Mitarbeiterin der Kirche zu sehen: Es gibt auch Firmen, die sich intensiv damit auseinandersetzen, wie religiöse Vielfalt im Unternehmen gelebt werden kann.